Klosterschule St. Avgin: Vermittlung Sprache & Liturgie
Syrisch-Orthodoxe Kinder und Jugendliche, vor allem aus Holland, Deutschland, Österreich und der Schweiz treffen sich für einen Aufenthalt über die Ferienzeit im Kloster, wo sie in der aramäischen Sprache und syrisch-orthodoxen Liturgie unterrichtet werden. In der Klosterschule werden aber auch Erwachsene und Priester ausgebildet und unterrichtet. Neben der Ferienschule gibt es einen wöchentlichen Unterricht (jeden Freitagabend), in dem syrisch-orthodoxe Kinder und Jugendliche aus der Region unterrichtet werden.
Unterricht in aramäischer Sprache und syrisch-orthodoxer Liturgie
Im geistlichen Zentrum der syrisch-orthodoxen Christen der Schweiz lernen die Schülerinnen und Schüler neben der aramäischen Schrift und Sprache auch die syrisch-orthodoxe Liturgie und christliche Religion. Die Schüler werden, sofern sie es auch wollen, zu Ministranten (Schamosche) ausgebildet. Die Aufgabe von Mönchspriester Lahdo Hanna und den Lehrern (Moses Gabriel, Melke Piskin, Jakob Piskin) besteht darin, den Klosterschülern das Lesen und Schreiben der aramäischen Sprache, das Vokabular sowie die Grammatik und die kirchlichen Gesänge beizubringen. Ihr Unterricht ist so aufgebaut, dass die Klosterschüler nicht nur Lesen und Schreiben lernen, ihnen wird zudem auch die Schönheit und die Bedeutung der aramäischen Sprache und Liturgie nahegebracht:
«Die aramäische Sprache ist nicht nur unentbehrlich für die Menschen, die dem syrisch-orthodoxen Christentum angehören, sondern auf für jene, die sich biblischen Studien widmen oder sich für den Nahen Osten interessieren. Unsere Liturgie und die Form unseres Gottesdienstes sind historisch betrachtet die älteste und somit von hoher geistlicher und kultureller Bedeutung. Das Studium der heiligen Schrift in der Sache der Urchristen kann dabei behilflich sein, den eigenen Glauben zu stärken. Für mich ist die aramäische Sprache eine lebendige Sprache.»[1]
Vermittlung von Werte und Kultur des christlichen Glaubens
Die Klosterschüler lernen neben der Sprache und Liturgie auch die Werte des christlichen Glaubens, den respektvollen Umgang mit ihren Mitmenschen und erfahren um die Möglichkeiten und Bedeutsamkeit der Integration in die Gesellschaft. Sie werden über die Bräuche, Traditionen und die Kultur der syrisch-orthodoxen Kirche unterrichtet und zudem wird ihnen der Umgang mit Fragen des Alltags aufgezeigt. Ihnen wird auch beigebracht, dass es wichtig ist, ihre Sprache, Gebräuche und Tradition weiterzupflegen, da es sich hier um ein bedeutendes Erbe handelt. Dieser Faktor ist dem Mönchspriester Lahdo und den Malfone (Lehrern) ein wichtiges Anliegen, da sie die Wahrung und Pflege dieser alten christlichen Werte gewährleisten möchte.
[1] Mönchspriester Lahdo Hanna, 2018